Geschichte des Marktes

Die Geschichte des Barthelmarkts in Oberstimm ist auch die Geschichte eines der ältesten Volksfeste der Welt: Geht es nach einigen Historikern, so ist er schon über 2000 Jahre alt. Bekannt ist, dass der Barthelmarkt seinen Ursprung in einem Pferdemarkt hat.

"SchonGrossansicht in neuem Fenster: BM Oberstimmer Festzeitung 1938 vor 30 Jahren feierte der Barthelmarkt in Oberstimm das wohl seltene Jubiläum einer 2000 Jahre alten Tradition", heißt es in einem DONAUKURIER-Artikel aus dem Jahr 1968. "Wenn man dabei von Tradition spricht, so meint man insbesondere die Entstehung durch den frühgeschichtlichen Pferdehandel, die bis auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht."

Wirklich bewiesen ist dies nicht. Doch die These, dass in Oberstimm bereits zur Römerzeit ein bedeutsamer Handelsplatz lag, klingt glaubwürdig. Denn gerade an dem Ort, wo heute Markt gehalten wird, verlief zu jenen Zeiten das Ufer der Donau. Hier stand einst ein Kastell, in der Nähe einer keltischen Siedlung.
 
Schriftlich erwähnt wurde der Barthelmarkt wahrscheinlich erstmals 1354, zu Zeiten Ludwigs des Bayern. So sind in einzelnen Archiven Aufzeichnungen zu finden, die von einem "althergebrachten Markth zu Stymm" zeugen: "Auf Klage der Stadt München verordnete im Jahre 1354 der oberbayerische Hauptmann Hilpold vom Stein, dass nur auf den 'rechten Jahrmärkten' Vieh verkauft werden dürfe." Demnach verdankt der Barthelmarkt seine Bedeutung dem Umstand, dass er in der Region der "einzig rechte Markth" war, an dem Pferde, Fohlen, Rindvieh, Schafe und Ziegen aufgetrieben wurden.

200 Jahre später wurde der Barthelmarkt erstmals urkundlich erwähnt. 1541 stand im Reichertshofener Salbuch, einem Verzeichnis über Besitzrechte einer Grundherrschaft: "Es wird alle Jahr ein Markt zu Stimm gehalten. Der hebt an St. Bartlomeen-(Vor-)-Abend und währt bis an St. Bartholomäustag gegen Nacht. Und in solcher Zeit hat jedermann Frieden und Geleit. Wer solches verbricht, der soll der Herrschaft mit Leib und Gut verfallen sein."

1926 wurde erstmals - neben allerlei Karussells als neue Attraktion - ein Ochsenrennen abgehalten. Aus ihm entstanden die heute traditionellen Pferderennen, die lange Zeit samstags nach dem Festzug den Barthelmarkt einleiteten. Seit 1962 beginnt der Barthelmarkt mit dem Bieranstich schon am Freitag.